Kreiseigene Wälder zukunftsfähig machen!

Anmer­kun­gen zum „Wald­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept für kreis­ei­gene Wald­flä­chen 2025 bis 2040

Ober­ha­vel ist einer der weni­gen Land­kreise mit grö­ße­rem Wald­be­sitz. Wald in öffent­li­cher Hand ist zu begrü­ßen, denn Wald ist ein öffent­li­ches Gut und ein gesun­der Wald ist für uns alle wich­tig. Das dem Kreis­tag jetzt vor­lie­gende Kon­zept zur Bewirt­schaf­tung die­ser kreis­ei­ge­nen Wäl­der hatte der Kreis­tag im Dezem­ber 2024 gefor­dert. Das Kon­zept soll sich am Leit­bild zur Umge­stal­tung zu natur­na­hen, kli­ma­sta­bi­len Laub­misch­wäl­dern ori­en­tie­ren. Bezug genom­men wurde hier auf die Ent­wick­lungs­ziele der DBU Natur­er­be­flä­chen in der Rüth­ni­cker Heide, ein gro­ßes Wald­ge­biet gleich neben dem kreis­ei­ge­nen Wald in der Schleue­ner Heide. Das war der Auf­trag der Kreistages.

In dem Kon­zept heißt es dazu:

Abwei­chend von der Ziel­stel­lung der DBU, die Wald­be­stände „mög­lichst schnell einer natür­li­chen Ent­wick­lung zuzu­füh­ren“, bedarf es im Rah­men eines län­ger­fris­ti­gen Wald­um­baus der kreis­ei­ge­nen Wald­flä­chen wei­te­rer unter­stüt­zen­der Ent­wick­lungs­maß­nah­men. Die­ser Wald­um­bau ist als eine Inves­ti­tion in die Zukunft für die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen zu verstehen.

Was damit gemeint ist, wird nicht wei­ter aus­ge­führt. Wei­ter unten heißt es dann:

Ein akti­ver Wald­um­bau der Kie­fern­be­stände ist erst im Alter der Bäume von circa 80 Jah­ren durch­zu­füh­ren, um die vor­han­de­nen Holz­vor­räte am wirt­schaft­lichs­ten nut­zen zu können.

Die kreis­ei­ge­nen Wald­flä­chen bestehen noch zu etwa 80% aus rei­nem Kie­fern­wald. Das Kon­zeppt der Kreis­ver­wal­tung weicht also von der Ziel­stel­lung eines mög­lichst schnel­len Wald­um­baus ab. Ver­mut­lich aus wirt­schaft­li­chen Grün­den. Lei­der gibt es dazu keine Erklä­rung, es fehlt auch eine Infor­ma­tion in wel­cher Weise davon abge­wi­chen wird.

Für den Kreis­tag ist es doch wich­tig, zu wis­sen, in wel­chem Umfang in den kreis­ei­ge­nen Wäl­dern noch ent­spre­chen­der Wald­um­bau erfor­der­lich ist und bis wann das nach Mei­nung der Ver­wal­tung abge­schlos­sen wer­den soll. Wenn von nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen die Rede ist, hört sich das so an, als ob es erst in 30 oder 50 Jah­ren soweit ist. Viel­leicht wäre der Kreis­tag ja bereit, zusätz­li­che Kos­ten zu bewil­li­gen, wenn es dann deut­lich schnel­ler ginge mit dem Waldumbau.

Warum ist Schnel­lig­keit hier wichtig?

Der Wald stirbt in Deutsch­land zuneh­mend schnel­ler. Nach Satel­li­ten­ana­ly­sen des Deut­schen Zen­trums für Luft- und Raum­fahrt (DLR) gin­gen von Herbst 2017 bis 2024 mehr als 900.000 Hektar Wald ver­lo­ren, was rund 8,5 Pro­zent der gesam­ten deut­schen Wald­flä­che entspricht.

Seit 2021 haben sich die Ver­luste fast verdoppelt.

Der Kli­ma­wan­del hat in den Wäl­dern also schon deut­li­che Spu­ren hin­ter­las­sen. Unge­wöhn­lich starke Dür­re­pe­ri­oden, Hit­ze­wel­len und Stürme haben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren erheb­li­che Schä­den verursacht.

Damit wird erneut ein­drucks­voll und erschre­ckend deut­lich, dass die Kli­ma­ka­ta­stro­phe mit ihren Wet­ter­ex­tre­men unse­ren Wäl­dern bedroht. Die bis­he­ri­gen Daten machen deut­lich, dass Rein­kul­tu­ren von Fich­ten, Kie­fern und Buchen beson­ders gefähr­det sind. Misch­wäl­der hin­ge­gen seien resi­li­en­ter und wie­sen eine bes­sere Risiko-Ver­tei­lung auf, heißt es.

Also brau­chen wir den Wald­um­bau so schnell wie mög­lich. Wir for­dern daher von der Kreis­ver­wal­tung eine Ziel- und Kos­ten­pla­nung für einen mög­lichst schnel­len Wald­um­bau damit der Kreis­tag die dazu erfor­der­li­chen Beschlüsse auf Fak­ten­lage tref­fen kann.

Anlass für die­sen Antrag des Kreis­ta­ges im Dezem­ber war aber nicht allein der Wusch, den Wald durch Wald­um­bau wider­stands­fä­hi­ger zu machen. Nein, es ging den Antrag­stel­lern der CDU und den Freien Wäh­ler darum, Wind­rä­der, die mög­li­cher­weise dort auf­ge­stellt wer­den könn­ten, zu ver­hin­dern. Aller­dings ist die durch Wind­rä­der genutzte Wald­flä­che win­zig im Ver­gleich zum bis­her im Zuge des Kli­ma­wan­dels abge­stor­be­nen Wald in Deutsch­land. Für ein Wind­rad im Wald wird durch­schnitt­lich etwas weni­ger als ein hal­ber Hektar abge­holzt, der jedoch an ande­rer Stelle durch die gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Aus­gleichs­maß­nah­men meist wie­der auf­ge­fors­tet wird. Ende 2020 stan­den in Deutsch­land etwa 2.100 Wind­ener­gie­an­la­gen im Wald. Diese Wind­rä­der benö­tig­ten knapp 960 Hektar abge­holzte Flä­che. Das ent­spricht nur etwas mehr als ein Tau­sends­tel der durch die Erd­auf­hei­zung in Deutsch­land ver­lo­re­nen Wald­flä­chen von 900.000 Hektar.

Jedes Wind­rad, ob im Wald oder nicht, hilft gegen die Kli­ma­ka­ta­stro­phe und schützt den Wald damit. Das Wald­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept sollte also das Auf­stel­len von Wind­rä­dern eher ermög­li­chen als ver­hin­dern, denn das schützt den Wald bes­ser und dauerhaft.

Aus dem Kon­zept wird außer­dem deut­lich, wo der Wolf ist, geht es dem Wald bes­ser. Wer den Wald schüt­zen will, sollte daher dafür sor­gen, dass sich der Wolf dort über­all wohl fühlt.

Der Abschnitt über die För­der­mög­lich­kei­ten ist lei­der viel zu kurz, auch hier wird nicht deut­lich was genau macht die Ver­wal­tung und was könnte gemacht wer­den. Der Bund unter­stützt zum Bei­spiel über das För­der­pro­gramm „Kli­ma­an­ge­pass­tes Wald­ma­nage­ment“ bei der Anpas­sung von Wäl­dern an den Kli­ma­wan­del. Hat sich der Land­kreis hier beworben?

Das hier vor­ge­legte Wald­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept ist eine erste gute Grund­lage für den Umgang mit unse­rem Kreis­wald. Was wir aber brau­chen und was im Antrag auch inten­diert war, ist ein schnel­ler Wald­um­bau. Hier­für braucht es nicht nur den Wolf, son­dern auch Geld. Sei es durch För­der­mit­tel oder aus dem Kreis­haus­halt. Eile ist gebo­ten, nut­zen wir unsere Möglichkeiten.Oberhavel ist einer der weni­gen Land­kreise mit grö­ße­rem Wald­be­sitz. Wald in öffent­li­cher Hand ist zu begrü­ßen, denn Wald ist ein öffent­li­ches Gut und ein gesun­der Wald ist für uns alle wich­tig. Das dem Kreis­tag jetzt vor­lie­gende Kon­zept zur Bewirt­schaf­tung die­ser kreis­ei­ge­nen Wäl­der hatte der Kreis­tag im Dezem­ber 2024 gefor­dert. Das Kon­zept soll sich am Leit­bild zur Umge­stal­tung zu natur­na­hen, kli­ma­sta­bi­len Laub­misch­wäl­dern ori­en­tie­ren. Bezug genom­men wurde hier auf die Ent­wick­lungs­ziele der DBU Natur­er­be­flä­chen in der Rüth­ni­cker Heide, ein gro­ßes Wald­ge­biet gleich neben dem kreis­ei­ge­nen Wald in der Schleue­ner Heide. Das war der Auf­trag der Kreistages.

In dem Kon­zept heißt es dazu:

Abwei­chend von der Ziel­stel­lung der DBU, die Wald­be­stände „mög­lichst schnell einer natür­li­chen Ent­wick­lung zuzu­füh­ren“, bedarf es im Rah­men eines län­ger­fris­ti­gen Wald­um­baus der kreis­ei­ge­nen Wald­flä­chen wei­te­rer unter­stüt­zen­der Ent­wick­lungs­maß­nah­men. Die­ser Wald­um­bau ist als eine Inves­ti­tion in die Zukunft für die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen zu verstehen.

Was damit gemeint ist, wird nicht wei­ter aus­ge­führt. Wei­ter unten heißt es dann:

Ein akti­ver Wald­um­bau der Kie­fern­be­stände ist erst im Alter der Bäume von circa 80 Jah­ren durch­zu­füh­ren, um die vor­han­de­nen Holz­vor­räte am wirt­schaft­lichs­ten nut­zen zu können.

Die kreis­ei­ge­nen Wald­flä­chen bestehen noch zu etwa 80% aus rei­nem Kie­fern­wald. Das Kon­zeppt der Kreis­ver­wal­tung weicht also von der Ziel­stel­lung eines mög­lichst schnel­len Wald­um­baus ab. Ver­mut­lich aus wirt­schaft­li­chen Grün­den. Lei­der gibt es dazu keine Erklä­rung, es fehlt auch eine Infor­ma­tion in wel­cher Weise davon abge­wi­chen wird.

Für den Kreis­tag ist es doch wich­tig, zu wis­sen, in wel­chem Umfang in den kreis­ei­ge­nen Wäl­dern noch ent­spre­chen­der Wald­um­bau erfor­der­lich ist und bis wann das nach Mei­nung der Ver­wal­tung abge­schlos­sen wer­den soll. Wenn von nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen die Rede ist, hört sich das so an, als ob es erst in 30 oder 50 Jah­ren soweit ist. Viel­leicht wäre der Kreis­tag ja bereit, zusätz­li­che Kos­ten zu bewil­li­gen, wenn es dann deut­lich schnel­ler ginge mit dem Waldumbau.

Warum ist Schnel­lig­keit hier wichtig?

Der Wald stirbt in Deutsch­land zuneh­mend schnel­ler. Nach Satel­li­ten­ana­ly­sen des Deut­schen Zen­trums für Luft- und Raum­fahrt (DLR) gin­gen von Herbst 2017 bis 2024 mehr als 900.000 Hektar Wald ver­lo­ren, was rund 8,5 Pro­zent der gesam­ten deut­schen Wald­flä­che entspricht.

Seit 2021 haben sich die Ver­luste fast verdoppelt.

Der Kli­ma­wan­del hat in den Wäl­dern also schon deut­li­che Spu­ren hin­ter­las­sen. Unge­wöhn­lich starke Dür­re­pe­ri­oden, Hit­ze­wel­len und Stürme haben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren erheb­li­che Schä­den verursacht.

Damit wird erneut ein­drucks­voll und erschre­ckend deut­lich, dass die Kli­ma­ka­ta­stro­phe mit ihren Wet­ter­ex­tre­men unse­ren Wäl­dern bedroht. Die bis­he­ri­gen Daten machen deut­lich, dass Rein­kul­tu­ren von Fich­ten, Kie­fern und Buchen beson­ders gefähr­det sind. Misch­wäl­der hin­ge­gen seien resi­li­en­ter und wie­sen eine bes­sere Risiko-Ver­tei­lung auf, heißt es.

Also brau­chen wir den Wald­um­bau so schnell wie mög­lich. Wir for­dern daher von der Kreis­ver­wal­tung eine Ziel- und Kos­ten­pla­nung für einen mög­lichst schnel­len Wald­um­bau damit der Kreis­tag die dazu erfor­der­li­chen Beschlüsse auf Fak­ten­lage tref­fen kann.

Anlass für die­sen Antrag des Kreis­ta­ges im Dezem­ber war aber nicht allein der Wusch, den Wald durch Wald­um­bau wider­stands­fä­hi­ger zu machen. Nein, es ging den Antrag­stel­lern der CDU und den Freien Wäh­ler darum, Wind­rä­der, die mög­li­cher­weise dort auf­ge­stellt wer­den könn­ten, zu ver­hin­dern. Aller­dings ist die durch Wind­rä­der genutzte Wald­flä­che win­zig im Ver­gleich zum bis­her im Zuge des Kli­ma­wan­dels abge­stor­be­nen Wald in Deutsch­land. Für ein Wind­rad im Wald wird durch­schnitt­lich etwas weni­ger als ein hal­ber Hektar abge­holzt, der jedoch an ande­rer Stelle durch die gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Aus­gleichs­maß­nah­men meist wie­der auf­ge­fors­tet wird. Ende 2020 stan­den in Deutsch­land etwa 2.100 Wind­ener­gie­an­la­gen im Wald. Diese Wind­rä­der benö­tig­ten knapp 960 Hektar abge­holzte Flä­che. Das ent­spricht nur etwas mehr als ein Tau­sends­tel der durch die Erd­auf­hei­zung in Deutsch­land ver­lo­re­nen Wald­flä­chen von 900.000 Hektar.

Jedes Wind­rad, ob im Wald oder nicht, hilft gegen die Kli­ma­ka­ta­stro­phe und schützt den Wald damit. Das Wald­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept sollte also das Auf­stel­len von Wind­rä­dern eher ermög­li­chen als ver­hin­dern, denn das schützt den Wald bes­ser und dauerhaft.

Aus dem Kon­zept wird außer­dem deut­lich, wo der Wolf ist, geht es dem Wald bes­ser. Wer den Wald schüt­zen will, sollte daher dafür sor­gen, dass sich der Wolf dort über­all wohl fühlt.

Der Abschnitt über die För­der­mög­lich­kei­ten ist lei­der viel zu kurz, auch hier wird nicht deut­lich was genau macht die Ver­wal­tung und was könnte gemacht wer­den. Der Bund unter­stützt zum Bei­spiel über das För­der­pro­gramm „Kli­ma­an­ge­pass­tes Wald­ma­nage­ment“ bei der Anpas­sung von Wäl­dern an den Kli­ma­wan­del. Hat sich der Land­kreis hier beworben?

Das hier vor­ge­legte Wald­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept ist eine erste gute Grund­lage für den Umgang mit unse­rem Kreis­wald. Was wir aber brau­chen und was im Antrag auch inten­diert war, ist ein schnel­ler Wald­um­bau. Hier­für braucht es nicht nur den Wolf, son­dern auch Geld. Sei es durch För­der­mit­tel oder aus dem Kreis­haus­halt. Eile ist gebo­ten, nut­zen wir unsere Möglichkeiten.

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