Heute war ich im Rahmen meiner Sommertour „Familienfreundliches Brandenburg?“ im Mehrgenerationenhaus Nuthetal (Landkreis Potsdam-Mittelmark) zu Gast. Die Koordinatorin Manuela Hartert, empfing mich herzlich in dem historischen Schulgebäude, dass von 2007 bis 2014 mit Hilfe von unzähligen ehrenamtlich Tätigen saniert wurde. Zusätzlich konnte Antje Warwas von ihren Erfahrungen im Mehrgenerationenhaus in Brück berichten.

Gemeinsam statt einsam!
Das Mehrgenerationenhaus Nuthetal ist eins von 39 Mehrgenerationenhäusern in Brandenburg. Sie sind Begegnungsorte, an denen das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. In Nuthetal gibt es ein beeidruckendes Angebot für jedes Alter: von Schwangerenberatung und Babymassage bis Sitzgymnastik für SeniorInnen, von der Hausaufgabenhilfe und Deutschkursen über Yoga, Nähkurs bis hin zu Chor und Tanz. In offenen Treffs, beim Familiencafé oder bei Festen kommen verschiedenste Menschen miteinander ins Gespräch, bringen ihre Ideen ein und gestalten das Angebot des MGH aktiv mit. Gleichzeitig werden hier unkompliziert Hilfe und Beratung angeboten – in schwierigen Lebenslagen, bei der Beantragung von staatlichen Hilfen oder bei rechtlichen Fragen. Auch Mitarbeiter der Familienkasse sind über den gelebten Kontakt zu Familien dankbar.
Familienzentrum
Im MGH Nuthetal befinden sich gleich 2 Familienzentren: eins wird durch das Land Brandenburg gefördert, das andere durch die Gemeinde Nuthetal und den Landkreis Potsdam-Mittelmark. Gemeinsam verfolgen sie ein Ziel: (werdende) Familien im familiären Alltag unterstützen damit sie noch mehr Freude im Zusammenleben mit ihren Kindern erleben können. Im Gespräch mit Heike Köttert von der Servicestelle Familienzentren an Brandenburger Mehrgenerationenhäusern habe ich mich zur Lage der 51 durch das Land Brandenburg geförderten Familienzentren informieren können. Bis auf den Landkreis Barnim gibt es in ganz Brandenburg landesgeförderte Familienzentren mit verschieden breiten Angeboten und finanziert zum großen Teil über Fördermittel.

Problem Projektförderung
Hier liegt auch das große Problem der Familienzentren und Mehrgenerationenhäuser. Der überwiegende Teil der Arbeit und des Personals wird entweder komplett ehrenamtlich erbracht oder über kurzlebige Projekte finanziert. Projektförderung macht es nur sehr schwer möglich, kontinuierliche Strukturen vor Ort und zu den Menschen aufzubauen. Um solche Förderungen auf eine stabilere Basis zu stellen und zu verstetigen, machen wir uns für ein Familienfördergesetz im Land Brandenburg stark.
Bausteine zum Erfolg
Gefragt nach dem Erfolgsrezept der Familienzentren und Mehrgenerationenhäuser stellen unsere Gesprächspartnerinnen die folgenden Punkte heraus:
- EINFACH Die Angebote sollten wohnortnah, regelmäßig und niedrigschwellig sein.
- KONTINUIERLICH Den Mitarbeitern sollte es ermöglicht werden über viele Jahre vor Ort mit den Menschen zusammen zu arbeiten und Netzwerke mit den ehrenamtlichen und behördlichen Strukturen aufzubauen.
- GÜNSTIG Die Angebote sollten überwiegend entgeltfrei sein.
- DIVERS Es sollte Angebote für verschiedene Alters- und Interessengruppen geben. Eine Anlaufstelle greift neue Ideen und Entwicklungen auf und passt das Angebot gemeinsam mit den Leuten vor Ort immer wieder an.
Ich bin beeindruckt und wünsche mir solche Angebote überall im Land Brandenburg.
https://www.youtube.com/embed/b8tdcliCPAc
HIER geht es zum aktuellen Programm des MGH Nuthetal.