Oberhavel, 03.06.2021. Wie steht es um die geplanten (Aus-)Bauprojekte von Landesstraßen und ‑radwegen in Oberhavel? Das wollten die beiden bündnisgrünen Landtagsabgeordneten aus Oberhavel, Thomas von Gizycki und Clemens Rostock, am Mittwoch in einem Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßenwesen wissen. Dieser ist für Planung, Bau und Unterhaltung u. a. von Landesstraßen zuständig. Dazu sagt Thomas von Gizycki:
„Bei den Projekten des Landesbetriebs in Oberhavel gibt es überall Fortschritte. Das Land investiert dieses Jahr deutlich mehr in den Infrastrukturausbau. Fast dreißig Millionen Euro an Landesmitteln fließen in den Radwegebau, das wird man auch in Oberhavel spüren. Der Lückenschluss des Radweges vom Bernsteinsee nach Borgsdorf an der L 20 soll zum Beispiel nächstes Jahr endlich kommen. Für die Planung der Ortsdurchfahrt der L 21 im Ortsteil Mühlenbeck soll in Kürze die Genehmigung erfolgen. Auch die Ortsumfahrung Löwenberg/Teschendorf werde noch in diesem Jahr planfestgestellt. Bis zum Baubeginn dürften jedoch noch einige Jahre vergehen. Außerdem begrüßen wir die durch den Landesbetrieb vorgeschlagene ortsnahe Linienführung der B 96n in Fürstenberg/Havel und erwarten ein Bekenntnis des Bundes dazu im 3. Quartal. Aus Rücksicht gegenüber den Anwohner*innen muss bei der Planung unbedingt Lärmschutz mitgedacht werden. Dafür unterstützen wir u.a. einen Tunnelbau und eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit. Wenn man den Lärmschutz klug umgesetzt, könnte dadurch auch die Lärmbelastung der Stadt durch den Bahnverkehr mit reduziert werden.“
Allerdings wurde in dem Gespräch auch noch einmal deutlich, dass einmal gebaute Straßen auch eines stetigen Unterhalts bedürfen. Aufgrund begrenzter Gelder, muss der Landesbetrieb priorisieren und überarbeitet dafür aktuell die Kriterien. Dazu sagt Clemens Rostock:
„Es ist klar, dass wir nicht unendlich neue Straßen bauen können. Das geht klimapolitisch nicht. Außerdem gilt es, auch die vorhandenen Straßen in einem guten Zustand zu erhalten. Deshalb wollen wir bei den Landesstraßen noch stärker das Prinzip Erhalt vor Neubau durchsetzen. Deutlich ausbauen wollen wir dagegen die Radinfrastruktur. Bei der Überarbeitung der Radwegebedarfsliste sollen die Erschließung von Schulstandorten, die Verkehrssicherheit und auch längere Strecken eine wichtige Rolle spielen. Dazu kommen die geplanten Radschnellwege, wofür wir demnächst die Ergebnisse der Potenzialanalyse des Ministeriums erwarten. Am Ende müssen sich das zusätzliche Geld und die verstärkten Planungen in gut ausgebauten Radwegenetzen widerspiegeln.“