Potsdam/Oberhavel, 17.12.2021. Die Zeiten des Homeschoolings sind zwar vorbei, doch die Folgen davon spüren Kinder und Jugendliche immer noch. Das gilt nicht nur für Lücken im Lernstoff, sondern auch für ihr soziales Leben: Sie sollen Zeit haben für Freund*innen, Sport und Freizeit sowie die Unterstützung bekommen, die sie und ihre Familien jetzt brauchen. Finanziert aus dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ des Bundes hat das Land Brandenburg deshalb allen Landkreisen und kreisfreien Städten das Angebot gemacht, jeweils drei auf zwei Jahre befristete Stellen für Schulsozialarbeit zu finanzieren.
Auf Nachfrage von Petra Budke, der Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen im Brandenburger Landtag, welche Landkreise dieses Angebot bisher nicht angenommen haben, erklärte Ministerin Britta Ernst am Donnerstag, dass Oberhavel als einziger Landkreis Brandenburgs dazu noch keinen Antrag gestellt habe.
Thomas von Gizycki, bündnisgrüner Landtagsabgeordneter aus Borgsdorf sagt dazu: „Sozialarbeit an Schulen ist während der Pandemie noch wichtiger als sonst. Der Landkreis Oberhavel lehnt das Angebot des Landes ab, weil die Anschlussfinanzierung der Stellen an den Schulen nicht gesichert sei. Dabei benötigen die Schüler*innen die Unterstützung gerade jetzt, zudem können die Sozialarbeiter*innen auch kreisweit in Projekten an verschiedenen Schulen eingesetzt werden. Viele Städte und Gemeinden finanzieren solche Stellen außerdem aus eigenen Mitteln, sodass sich in Absprache mit den Kommunen in Zukunft eventuell auch ein Weg findet, die Stellen nach Auslaufen des Programms weiter zu finanzieren. Ich appelliere nachdrücklich an die Verantwortlichen in der Kreisverwaltung, doch noch einen Antrag zu stellen. Das brandenburgische Bildungsministerium ist dafür noch offen.“