Asklepios-Klinik Birkenwerder

Die Coro­na­pan­de­mie hat Schwach­stel­len in unse­rem medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­sys­tem wie unter einem Brenn­glas sicht­bar gemacht. Anlass für mich, mir mal genauer anzu­schauen, wie die Kli­ni­ken die Pan­de­mie meis­tern. Als Finanz­po­li­ti­ker inter­es­siert mich zudem beson­ders, wie das Land Bran­den­burg die pri­va­ten und öffent­li­chen Kli­ni­ken finan­ziert. Letzte Woche war ich des­halb im Wahl­kreis unter­wegs und traf gemein­sam mit den bei­den bünd­nis­grü­nen Sprecher*innen aus Bir­ken­wer­der Nor­man Schaaf, den Geschäfts­füh­rer sowie Guido Lenz, den Regio­nal­ge­schäfts­füh­rer der Askle­pios-Kli­nik in Birkenwerder.

Zunächst wollte ich natür­lich wis­sen, wie sehr das Kran­ken­haus die Pan­de­mie aktu­ell zu spü­ren bekommt. Die Askle­pios-Kli­nik in Bir­ken­wer­der ist unter ande­rem auf Hüft­chir­ur­gie und die Behand­lung des dia­be­ti­schen Fußes spe­zia­li­siert, sodass Covid-Patient*innen hier eine unter­ge­ord­nete Rolle spie­len. Spür­bar ist die Omi­kron­welle jedoch bereits beim (Pflege-)Personal – fünf Pro­zent der Beleg­schaft feh­len aktu­ell auf­grund einer Covid-19-Infek­tion. Die Befürch­tung von Guido Lenz: Durch die Ein­füh­rung der ein­rich­tungs­be­zo­ge­nen Impf­pflicht wer­den lang­fris­tig zusätz­lich bis zu 20 Pro­zent der Pflege-Mit­ar­bei­ten­den weg­bre­chen, wie Umfra­gen ver­mu­ten las­sen. Bereits jetzt sei es schwer, Pfle­ge­per­so­nal und vor allem geeig­nete Fachärzt*innen zu fin­den. Zwar wird in der Region genug medi­zi­ni­sches Per­so­nal aus­ge­bil­det, aber immer weni­ger lan­den tat­säch­lich in den Kran­ken­häu­sern vor Ort. Die Ent­schei­dung der Lan­des­re­gie­rung in Bran­den­burg, eine eigene staat­li­che Uni­ver­si­täts­me­di­zin in Cott­bus auf­zu­bauen, ist daher sicher ein rich­ti­ger Schritt, um dem Fach­kräf­te­man­gel ent­ge­gen­zu­steu­ern. Aller­dings ist es auch eine Frage der Attrak­ti­vi­tät des Pfle­ge­be­ru­fes, so kri­ti­sierte zum Bei­spiel ver­gan­ge­nen Som­mer ein Teil der Beleg­schaft öffent­lich die Arbeits­be­din­gun­gen in der Bir­ken­wer­der Klinik.

Was die Finan­zie­rung betrifft, ist es gesetz­lich so gere­gelt, dass die Kran­ken­kas­sen über die soge­nann­ten Fall­pau­scha­len die Betriebs­kos­ten der Kran­ken­häu­ser finan­zie­ren und die Län­der die Inves­ti­ti­ons­kos­ten über­neh­men. In Bezug auf die Höhe der Lan­des­mit­tel liegt Bran­den­burg dabei im Län­der­ver­gleich im obe­ren Mit­tel­feld. Den­noch gibt es eine Dif­fe­renz zwi­schen der opti­ma­len und der tat­säch­li­chen Finan­zie­rung von Inves­ti­tio­nen. Die Lücke müs­sen die Kran­ken­häu­ser also ent­we­der durch das Auf­schie­ben von Maß­nah­men, aus den gezahl­ten Kran­ken­kas­sen­pau­scha­len oder durch Zuschüsse ihrer teil­weise kom­mu­na­len Trä­ger decken. Ich schaue mir dem­nächst noch die Situa­tion in ande­ren Kli­ni­ken an und dis­ku­tiere mit mei­nen fach­po­li­ti­schen Kolleg*innen, wie wir hier bes­ser wer­den können.

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