Mehr Moor wagen

Moore sind wichtig, damit Brandenburg klimaneutral wird

Moore sind ein enor­mer Schatz und eine Chance auf dem Weg zu mehr Kli­ma­schutz, denn intakte Moore kön­nen Koh­len­di­oxid bin­den. Viele der Bran­den­bur­ger Moore wer­den aber seit Jahr­zehn­ten ent­wäs­sert, u.a. für die land­wirt­schaft­li­che Nut­zung. Tro­ckene Moor­bö­den geben große Men­gen an Koh­len­di­oxid an die Atmo­sphäre ab – schon heute genauso viel wie die Emis­sio­nen aus dem Verkehrssektor.

Des­halb ist das Moor­schutz­pro­gramm der Lan­des­re­gie­rung ein wich­ti­ger Bau­stein, um unser Bun­des­land bis 2045 kli­ma­neu­tral zu machen. Das Pro­gramm wid­met sich 20 Pro­jekt­flä­chen in ganz Bran­den­burg, für die erst­mals gezeigt wer­den soll, wie im Ein­ver­neh­men mit Eigen­tü­mern, Land­nut­zern und Gemein­den so viele der wert­vol­len Moor­bö­den wie mög­lich erhal­ten wer­den kön­nen. Dafür wird lang­fris­tig eine Anhe­bung des Was­ser­stands ange­strebt. Bis­her wer­den sol­che Maß­nah­men von Betrof­fe­nen vor Ort viel­fach abgelehnt.

Vor Ort am Polder Netzen

Der Pol­der Net­zen in der Gemeinde Klos­ter Leh­nin (Pots­dam-Mit­tel­mark) ist eine der 20 Pro­jekt­flä­chen und Chris­tina Grätz der ARGE Kli­ma­moor die zustän­dige Pro­jekt­be­treue­rin. Sie hat uns vor Ort die Beson­der­hei­ten der Flä­chen in Net­zen und das Vor­ge­hen im Pro­jekt erklärt. Auch Herr Brück­ner, der Bür­ger­meis­ter der Gemeinde Klos­ter Leh­nin war gekom­men und erläu­terte die Ängste und Beden­ken der Ein­woh­ner und Landnutzer.

Stand des Projekts

Seit etwa einem Jahr lau­fen die hydro­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen in dem Gebiet und die Ergeb­nisse lie­gen nun vor. Gleich zu Pro­jekt­be­ginn wur­den viele Land­nut­zer und Flä­chen­ei­gen­tü­mer von der ARGE Kli­ma­moor per­sön­lich oder per Brief kon­tak­tiert, obwohl sich das Pro­jekt noch in einem sehr frü­hen Sta­dium befand. Das führte bei machen Per­so­nen zu Miss­trauen. Nun hat man sich geei­nigt, das wei­tere Vor­ge­hen ganz eng zwi­schen der ARGE und den beteilg­ten Bür­ger­meis­tern abzu­stim­men, so zum Bei­spiel die Bekannt­ma­chung der Ergeb­nisse der hydro­lo­gi­schen For­schun­gen oder die mög­li­chen nächs­ten Schritte im Pro­jekt. Stück für Stück wird in den kom­men­den Mona­ten mit­ein­an­der aus­ge­lo­tet, wo und mit wel­chen Metho­den wie­viel Moor­bo­den erhal­ten wer­den kann.

Ein Puzzle aus vielen Faktoren

Ich bin sehr dank­bar, einen sol­chen Ein­blick vor Ort gewon­nen zu haben. Das Zusam­men­spiel aus Land­schafts­was­ser­haus­halt, den spe­zi­el­len Ver­hält­nis­sen vor Ort, der vor­han­de­nen Bebau­ung und Nut­zung der Flä­chen, der behörd­li­chen Vor­ga­ben sowie dem fort­schrei­ten­den Kli­ma­wan­del bil­den defi­ni­tiv ein kom­pli­zier­tes Geflecht, das die Pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen vor große Her­aus­for­de­run­gen stellt. Ich bin stolz, dass wir uns in Bran­den­burg einer sol­chen Auf­gabe anneh­men und auf den Pro­jekt­flä­chen exem­pla­risch zei­gen, wie mit den Her­aus­for­de­run­gen umge­gan­gen wer­den kann. 

Für die betei­lig­ten Gemein­den ist das Pro­jekt ”Kli­ma­schutz und Kli­ma­fol­gen­an­pas­sung durch moor­scho­nende Ein­rich­tung der Stau­be­rei­che und Was­ser­be­wirt­schaf­tung in Bezug auf Moor­flä­chen des Lan­des Bran­den­burg und deren Ein­zugs­ge­biete“ auch eine große Chance. Die mit den tro­cken­fal­len­den Moor­flä­chen ein­her­ge­hen­den Pro­bleme wer­den – finan­ziert durch Lan­des­mit­tel – im gegen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men und mit Blick auf mor­gen gelöst.

Für eine Zukunft mit mehr intakten Mooren und weniger schädlichen Klimagasen. 

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