Immer wieder werden auch in Oberhavel – vor allem in Wäldern in Autobahnnähe – größere Mengen Abfall illegal abgeladen. Das grüngeführte, brandenburgische Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) hat nun gemeinsam mit dem Ministerium für Inneres und Kommunales, dem Landespräventionsrat, dem Landkreistag sowie dem Städte- und Gemeindebund die Initiative „Bumerang“ ins Leben gerufen. Deren Kernelement ist die Website „Sauber“, die Bürger*innen zur umweltverträglichen Entsorgung unterschiedlichster Abfälle informiert und z. B. darüber aufklärt, was man tun kann, wenn man illegalen Abfall findet oder einem dubiose Entsorgungsangebote auffallen. Die Landkreise unterstützen die Initiative „Bumerang“ mit Flyern und Plakaten.
Neben der Aufklärung und Information von Bürger*innen und zum Beispiel Bauherren durch projektbezogene „Abfallberater/-detektive“ steht der Austausch mit den beteiligten Akteur*innen u. a. der unteren Abfallwirtschafts- sowie Forstbehörden und Entsorgungsträger im Vordergrund, zudem gibt es einen monatlichen Erfahrungsaustausch mit Vertreter*innen der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt. Für das Jahr 2024 legt die Initiative den Fokus auf Bau- und Abbruchabfälle und einen intensiveren Kontakt mit Vertreter*innen des Forstbereiches.
Das größte Problem in dem Bereich ist und bleibt jedoch die Strafverfolgung und ‑ahndung. Das MLUK hat bereits 2020 die Bußgelder für Ordnungswidrigkeiten im Bereich der Abfallentsorgung angehoben, diese betragen inzwischen bis zu 100.000 €. Laut den Landkreisen war die Erhöhung überaus sachdienlich und insbesondere die Verwarngelder seien ein geeignetes Mittel, um die Täter*innen im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang zu sanktionieren. Doch dafür müssen die Täter*innen erstmal gefasst werden. Deshalb wird aktuell eine Videoüberwachung an Hotspots mit regelmäßigen und erheblichen Abfallablagerungen diskutiert. Der Grundstein für ein entsprechendes Pilotverfahren in Brandenburg ist in der Novelle des Landesabfall- und Bodenschutzgesetzes angelegt. Am Ende gibt es jedoch vermutlich nicht die eine Maßnahme, sondern einen bunten Strauß an Maßnahmen, die dazu beitragen werden, illegalen Abfall einzudämmen.