Störungen im Betriebsablauf am BER

Meine Rede im Ple­num am 17. Novem­ber 2021 zum Antrag von BVB/Freie Wäh­ler auf einen Bericht der Flug­ha­fen­ge­sell­schaft zu den Stö­run­gen im BER-Betriebsablauf

Quelle: rbb

Der kom­plette Redetext:

- Es gilt das gespro­chene Wort!

Wel­che Gründe gibt es für die zahl­rei­chen Stö­run­gen des Betriebsablaufs?

Wel­che Maß­nah­men wur­den ergrif­fen, um der­ar­tige Behin­de­run­gen zu besei­ti­gen bzw. eine Wie­der­ho­lung dau­er­haft aus­schlie­ßen zu können?

Nun einen Bericht über die erste Frage haben wir erhal­ten, den über die zweite Frage eigent­lich auch, jeden­falls über die Maß­nah­men, die bis­her ergrif­fen und ein­ge­lei­tet wur­den. Wei­tere Maß­nah­men wur­den ange­kün­digt und ein Bericht dar­über versprochen.

Alles also nur ein Sturm im Was­ser­glas? Nein, natür­lich nicht. Die Zwi­schen­fälle sind ernst und sol­len sich natür­lich nicht wie­der­ho­len. Dass es nach einem sol­chen Bau-Chaos und einer Betriebs­ge­neh­mi­gung, die für das Ter­mi­nal 1 mit ach und Krach gerade so eben erreicht wurde, immer noch zahl­rei­che Bau­stel­len im Gebäude gibt, ist doch aber über­haupt nicht über­ra­schend. Zu ver­su­chen, das immer wie­der zu skan­da­li­sie­ren hilft jedoch in der Sache über­haupt nicht wei­ter. Denn ich sehe eine Geschäfts­füh­re­rin, die mit die­sen schwie­ri­gen Rah­men­be­din­gun­gen erfah­ren und umsich­tig umgeht. Frau von Mas­sen­bach steht uns auch aus­führ­lich Rede und Ant­wort, wie gerade letzte Woche wie­der. Ebenso der Auf­sichts­rat. Wie uns des­sen Vor­sit­zen­der Herr Simon im Unter­aus­schuss erläu­terte, hat er sich gleich von den Pro­ble­men am Flug­ha­fen berich­ten las­sen und arbei­tet zusam­men mit der Geschäfts­füh­rung an den Lösungen.

Um es kurz zu machen, wir sehen kei­nen Bedarf für die­sen Antrag und wer­den ihn daher ableh­nen. Las­sen wir die Kon­troll­gre­mien des Flug­ha­fens ihre Arbeit tun, auch die des Land­ta­ges. Denn in den Fach­aus­schüs­sen besteht ja immer die Mög­lich­keit sich über Dinge infor­mie­ren zu las­sen. Ich habe keine Zwei­fel an der Fähig­keit und der Ent­schlos­sen­heit der Ver­ant­wort­li­chen sol­che Zwi­schen­fälle, soweit dies irgend mög­lich ist, zu vermeiden.

Anrede

Anstatt sich mit ver­gan­ge­nen Zwi­schen­fäl­len zu beschäf­ti­gen und die Flug­ha­fen­ge­sell­schaft auf­zu­for­dern, Berichte zu schrei­ben, soll­ten wir uns lie­ber Gedan­ken machen, wie wir die­sen Haupt­stadt­flug­ha­fen zukunfts­fä­hig machen. Digi­tal und nach­hal­tig muss er doch wer­den, der BER. Aber was heißt das genau? Wie kön­nen wir die klügs­ten Köpfe der Region dafür gewin­nen, hier aktiv zu wer­den? Das wäre den Schweiß der Edlen wert, um mal einen Klas­si­ker zu bemü­hen. Ich weiß, dass sich auch der Auf­sichts­rat hier Gedan­ken machen will. Las­sen wir das doch zu, för­dern wir sol­che Ideen und dis­ku­tie­ren über nach­wach­sende Treib­stoffe, hybrid­elek­tri­sches Flie­gen, Wind­rä­der und Solar­pa­nels auf den Dächern und natür­lich ganz viel künst­li­che Intel­li­genz. Eine Brand­mel­de­an­lage, die erkennt, wenn nur jemand auf der Toi­lette raucht, digi­tale Kof­fer­ku­lis und eine Beleuch­tung, die je nach Anfor­de­rung das pas­sende Licht spen­det. Ich finde, das Land­tags-Ple­num oder ein Fach­aus­schuss sollte sich damit befas­sen, wie die Wei­chen für eine sol­che Ent­wick­lung zu stel­len wären. Ich bin es näm­lich auch leid, immer wie­der Steu­er­geld für das Behe­ben von alten Bau­sün­den bereit stel­len zu müs­sen. Viel lie­ber würde ich über sol­che Zukunfts­in­ves­ti­tio­nen am BER dis­ku­tie­ren. Viel­leicht könnte man einen Inno­va­ti­ons­preis Flug­ha­fen aus­lo­ben, Nach­hal­tig­keit und Digi­ta­li­sie­rung wäre dann für mich die bei­den Schwer­punkte. Mög­lich­kei­ten, um diverse Dinge aus­zu­pro­bie­ren, gäbe es bei den der­zei­ti­gen Flug­gast­zah­len ja wohl ausreichend.