Herrenloser Abfall in Wäldern, an Gewässern oder Straßen der S‑Bahn-Gemeinden wird zunehmend zum Problem. Das haben der Landkreis und die Oberförsterei Neuendorf auf Anfrage des bündnisgrünen Landtagsabgeordneten aus Borgsdorf Thomas von Gizycki bestätigt. „Mein Eindruck, dass hier akuter Handlungsbedarf besteht, ist demnach richtig“, sagt von Gizycki.
Es handelt sich überwiegend um illegalen Bauschutt, der in den Wäldern in Autobahnnähe abgeladen wird und dem Landkreis zufolge auf kriminelle Entsorgungsstrukturen gewerblicher Art hindeutet. Thomas von Gizycki: „Wenn Baufirmen unsere Wälder als Deponien für ihren Bauschutt missbrauchen, ist das untragbar. Nicht nur für die Natur, sondern auch für die Kreisverwaltung und die Forstbehörden. Denn deren Mitarbeiter sind zunehmend mit der Entsorgung herrenlosen Abfalls beschäftigt und fehlen dann an anderen Stellen.“
Um das Problem besser in den Griff zu bekommen, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. „Kreisverwaltung und Forstbehörden sollten hier besser zusammenarbeiten. Gleichzeitig benötigen sie mehr Personal – zur Unterstützung bei der Entsorgung, aber vor allem zur Aufklärung solcher Vergehen. Mit dem Nachtragshaushalt 2020 haben wir für den Landesbetrieb Forst bereits die Möglichkeit geschaffen, mehr Personal einzustellen. Um Verursacher zu identifizieren, ist auch eine stärkere Zusammenarbeit mit Berlin nötig, etwa bei der Überwachung von Baustellen“, so der Abgeordnete weiter.
Die Kosten für die Entsorgung herrenlosen Abfalls werden bisher auf alle Gebührenzahler umgelegt, also auch auf die, die ihren Müll sachgemäß entsorgen. „Eine weitere Möglichkeit wäre es, direkt beim Einkauf von Baumaterialien Beiträge zu erheben, die die spätere Entsorgung finanzieren“, sagt Thomas von Gizycki. Er hat sich vorgenommen, das Problem des illegal abgelagerten Abfalls weiterzuverfolgen.