Landtag beschließt Antrag „Wasserhaushalt im Klimawandel stabilisieren“ | Dramatische Folgen des Wassermangels in Oberhavel | Erkenntnisse aus Oranienburger FOWAKS-Projekt nutzen
Potsdam/Oberhavel. Niedrigwasserstände in den Flüssen und Seen Oberhavels bis hin zu ganz und gar trockengefallenen Gewässern – die Folgen des Klimawandels für den Wasserhaushalt sind spätestens seit den vergangenen beiden, von Dürre geprägten Sommern in Oberhavel deutlich sichtbar. Sprengverbote in privaten Gärten und die Nicht-Befahrbarkeit der Havel in Oranienburg für größere Boote gehörten 2018 und 2019 zu den Folgen.
Wasser ist bereits jetzt ein knappes Gut, und alles spricht dafür, dass sich dieses Problem in den kommenden Jahrzehnten verschärfen wird. Aus diesem Grund hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Brandenburger Landtag gemeinsam mit ihren Koalitionspartnern die Landesregierung aufgefordert, ein Gesamtkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Bereich Wasser zu erarbeiten. Dieses soll sowohl den Umgang mit dem Grund- als auch mit dem Oberflächenwasser umfassen, um die Wasserreserven für Brandenburg nachhaltig zu sichern. Der Antrag ist gestern Abend im Landtag verhandelt und einstimmig beschlossen worden.
Dazu sagt Thomas von Gizycki, bündnisgrüner Landtagsabgeordneter aus Borgsdorf: „Die Auswirkungen des zunehmenden Wassermangels sind schon jetzt dramatisch. Am Oberlauf fällt die Briese in den letzten Jahren regelmäßig trocken, zum Schaden des gesamten Ökosystems. Konsequenzen, die die Landwirtschaft ziehen muss, sind Änderungen der Bewässerungssysteme und veränderte Anbaumethoden. Es drohen sonst auch hier Ernteausfälle und Schädlingsbefall. Ein umfassend überarbeitetes Wassermanagement ist daher für uns alle sehr wichtig.“
Der Oranienburger Abgeordnete Heiner Klemp (ebenfalls Bündnis 90/Die Grünen) ergänzt: „In Oranienburg hat es mit FOWAKS ein sehr starkes Projekt gegeben, das Kernfragen des heute auf Landesebene beschlossenen Antrags für Oranienburg bereits thematisiert hat. Unter anderem hat die TKO dabei effizientere Bewässerungstechnik und klimaresistente Bepflanzung im Schlosspark erprobt, die Stadtwerke haben sich mit dem städtischen Regenwassermanagement befasst. Die umfangreichen Erkenntnisse, die hier unter Federführung der Lokalen Agenda zusammengetragen wurden, sollten wir unbedingt nutzen, die aufgezeigten Lösungswege schnell einschlagen! Wasserknappheit ist im Klimawandel die Regel, und wir brauchen Anpassungsstrategien, wie sie die FOWAKS-Partner entwickelt haben.“
Hier gibt es den Antrag in voller Länge: https://www.parlamentsdokumentation.brandenburg.de/parladoku/w7/drs/ab_1800/1818.pdf